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    34. Tag

    Ribadeo – Lourenza 30 Km (8,5 Stunden) Was für eine wundervolle Überraschung am Morgen! Ich wurde um 7:00 Uhr wach und stellte schnell fest, dass über Nacht die Schwellung im linken Bein fast komplett zurück gegangen war und ich meinen Fuss annähernd schmerzfrei bewegen konnte. Ich war unheimlich glücklich und dankbar dafür und anschließend so motiviert, dass ich mich auch heute wieder um 8:00 Uhr mit Angele aus Kanada auf den Weg machte. Wir beide harmonieren weiterhin sehr gut miteinander und es fühlt sich einfach sehr stimmig und vertraut an, wenn wir gemeinsam laufen. Ich bin sehr zufrieden, dass ich in den letzten zwei Tagen wieder 55 Kilometer zurück legen…

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    33. Tag

    A Carida – Ribadeo 25 Km (7,5 Stunden) Das Positive vorweg, ich konnte heute die komplette Etappe über eine Distanz von 25 Km laufen, auch wenn die Sicherheit und das Vertrauen in das lädierte linke Bein fehlte. Das Schienbein war nahezu schmerzfrei, aber das Bein fühlt sich durch die Schwellung einfach anders an und dadurch schwingt jederzeit die Angst mit, dass die Muskulatur wieder dicht macht und ein Weiterlaufen dann nicht mehr möglich ist. In der Unterkunft angekommen, trat dann auch genau diese Befürchtung ein. Das Bein ist wieder geschwollen und schmerzhaft und fühlt sich genauso an, wie vor meiner Ruhepause vor drei Tagen. Erneut versuche ich alles mögliche, um…

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    32. Tag

    Verletzungsbedingter Aufenthalt in A Carida Ich habe durchgehalten und heute tatsächlich noch einmal einen Ruhetag eingelegt. Die Schwellung im Bein ist besser, aber nicht ganz abgeklungen und der Knöchel ist auch wieder erkennbar. Heute habe ich lediglich einen kleinen Spaziergang gemacht, um zu sehen wie das Bein auf Belastung reagiert. Das Bein hat gehalten, aber es fehlt die Sicherheit und das Vertrauen in den Körper. Es spielt die angst mit, dass nach einer Stunde Wanderung die Muskulatur wieder komplett zu macht und so muss ich mich Morgen ganz langsam und vorsichtig an die Belastung ran tasten. Ich habe heute beschlossen Morgen früh wieder starten zu wollen und hoffe darauf ,…

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    31. Tag

    Verletzungsbedingter Aufenthalt in A Carida Nachdem ich in der Nacht nach einem Toilettengang einen Kreislauf Kollaps erlitt und heute Morgen mein Schienbein noch immer schmerzhaft geschwollen war, war schnell klar, dass ich heute einen weiteren Ruhetag in der Herberge verbringen werde. Ich habe mich heute geschont, war immer wieder gelegen und habe mit Eis, Hochlagern und Salben versucht die Schwellung im Bein runter zu bekommen. Aktuell ist eine leichte Besserung feststellbar, aber nach wie vor ist das Gehen nicht schmerzfrei möglich. Morgen früh werde ich wieder schauen, ob ein Weitergehen Sinn macht oder ob ein weiterer Ruhetag nötig wird. Das angeschriebene Hostel hat sich mittlerweile auch zurück gemeldet und sie…

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    30. Tag

    Verletzungsbedingter Ruhetag. Ich habe heute meinen freien Tag zum Ausschlafen genutzt und bin nach dem Aufstehen als erstes in die Badewanne gestiegen und habe dort ein schönes warmes Bad genossen. Danach ging es ins Zentrum von Luarca und dort schließlich in ein goldiges Café, wo ich ausgiebig gefrühstückt habe. Ich konnte meinen freien Tag in vollen Zügen genießen und am frühen Mittag bin ich dann mit dem Bus ins 30 Km entfernte A Carida gefahren. Hier bin ich in einer sehr schönen, familiären Pilgerherberge unter gekommen und war dort den ganzen Mittag im Garten gesessen. Irgendwann habe ich spontan eine Email an ein Hostel geschrieben, wo ich noch vor einigen…

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    29. Tag

    Soto du Luiña – Luarca 34 Km (8,5) Eine wunderschöne Landschaft und der Kampf gegen die Schmerzen, so lässt sich der 29. Tag in einem Satz zusammen fassen. Mein Rückflug ist für den 25. Mai gebucht und daher muss ich mittlerweile rechnen und taktieren, um mein großes Ziel Santiago de Compostela noch erreichen zu können. Vor der heutigen Etappe waren noch 275 Km zu laufen und so beschloss ich trotz der starken Schmerzen im linken Schienbein los zu laufen. Am Ende bin ich 24 Kilometer gelaufen und dann noch weitere 11 Km mit dem Bus in die nächste Pilgerherberge gefahren. Somit verbleiben aktuell 240 Km und 10 Tage. Ohne Handicap…

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    28. Tag

    Muros de Nalon – Soto du Luiña 15 Km (6 Stunden) 6:25 Uhr, die ältere Dame aus Holland unter meinem Bett fängt an ihren Rucksack zu packen während das deutsche Paar und ich gerne noch etwas liegen bleiben würden. 6:35 Uhr, die Holländerin ist immer noch fleißig am packen und ich fange an mich zu fragen, was sie wohl noch so alles in ihrem Rucksack zu verstauen hat. 6:45 Uhr, das Spektakel ist noch im vollen Gange und langsam geht mir die Holländerin gehörig auf den Keks. 6:55 Uhr, das Grauen hat ein Ende und der Rucksack sitzt endlich auf dem Rücken der Pilgerin und sowohl das Ehepaar, als auch…

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    27. Tag

    Avilés – Muros de Nalon 23 Km (6 Stunden) Es war heute eine sehr schöne und gleichzeitig auch sehr emotionale Etappe. Nach der gestrigen eher nüchternen Tageswanderung und einer Pilgerherberge im unteren Niveaubereich fiel mir der Start am frühen Morgen zunächst noch schwer. Mein Körper spürt die Anstrengungen der letzten Wochen deutlich und so brauchte es ca. eine halbe Stunde bis ich neuen Elan für die heutige Strecke aufbringen konnte. Einmal im Laufen fand ich aber schnell wieder gefallen und genoss zusehends die schönen Landschaften, die sich mir boten. Kaum aus der Unterkunft raus und den ersten Milchkaffee an einer Bar getrunken, viel mir plötzlich auf, dass ich meine Stöcke…

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    26. Tag

    Gijón – Avilés 26 Km (6,5 Stunden) Heute war eine unattraktive und entsprechend auch schwerfällige Etappe. Gleich zwei mal ging es durch ein Industriegebiet und über die komplette Distanz von 26 Kilometern mal wieder nur über Asphalt. Dieser Bodenbelag ist Gift für meine angeschlagenen Beine und entsprechend angeschwollen sind Sie heute Abend auch wieder. Ich hatte gestern und heute Morgen noch darüber nachgedacht einen weiteren (freien) Tag in der wirklich schönen Stadt Gijón dran zu hängen, habe dann aber doch die Priorität auf das Endziel Santiago de Compostela gelegt. Nach jetzigem Stand müsste ich im Schnitt etwa 25 Kilometer pro Tag laufen, um bis zu meinem Rückflug am 25. Mai…

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    25. Tag

    Amandi – Gijón 30 Km (7 Stunden) Ich bin bislang 500 Kilometer gelaufen und zur Belohnung habe ich mir in Gijón ein Einzelzimmer mit Badewanne gebucht. In dieser Badewanne mit Schaum sitzen zu dürfen war einer dieser wundervollen Glücksmomente, die ich hier so schätzen lerne. Auf dem Weg zum Hotel habe ich mit meinem besten Freund geschrieben (ja, er ist wirklich der Beste) und er schrieb mir folgende Worte bzgl des Einzelzimmers: „Freu Dich auf Deine Einsamkeit“. Ich antwortete postwendend, dass ich nicht einsam sondern nur alleine bin und ich finde das trifft es sehr gut. Ich glaube ich habe in mir in den letzten Wochen einen guten Freund gefunden…