• Jakobsweg

    Vorübergehend den inneren Frieden gefunden

    Was für eine Etappe gestern.11 Stunden und 40 Kilometer ging es für mich von Oia nach Vigo.Ich bin morgens um 8:00 Uhr gestartet und obwohl ich am Anfang noch etwas verschlafen war, habe ich schnell meinen Rhythmus gefunden.Ich hatte Spaß und vor allem lief ich mit innerer Ruhe.Ganz bei und mit mir selbst lief ich bereits am Vormittag viele Kilometer.Nach einer Kaffeepause wollte dann mein geschwollener rechter Fuß nicht mehr so recht in Bewegung kommen und so sprach ich an den Felsen den Pilger Bruder Stefan an, ob er vielleicht eine entzündungshemmende Salbe für mich im Rucksack hätte. Er hatte und gab sie mir bereitwillig und fragte gleichzeitig, ob er…

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    Auf und nieder, immer wieder.

    Die heutige Etappe von Caminha nach Oia konnte sich nicht so recht entscheiden, ob sie schön sein wollte oder doch eher ein Fressen für den inneren Schweinehund war.Am Morgen durfte ich mit den beiden Jungs Benedikt und Jakob von der Unterkunft in Caminha aus starten und nachdem wir mit dem Taxiboot nach Spanien übergesetzt waren, machten wir uns zu dritt auf den heutigen Weg.Kaum waren wir unterwegs, kam auch schon der erste heftige Regenschauer, der sowohl unsere Schuhe als auch unsere Kleidung komplett durchnässte.Früh am Morgen mit nassen Klamotten und Schuhen aufzubrechen ist schon eine Herausforderung und auch im weiteren Verlauf des Tages sollte sich Regen und Sonnenschein ständig abwechseln.Mal…

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    Vielleicht ist es doch Liebe auf den zweiten Blick.

    Was für ein schöner Tag heute!Ich bin 9 Stunden und 26 Kilometer von Viano do Castelo nach Caminha gelaufen. Ich startete um 8.15 Uhr und wie so oft gingen mir viele Dinge durch den Kopf und obwohl ich die gleiche Strecke bereits vor zwei Tagen gelaufen war, konnte ich mich anfangs nicht wirklich an den Streckenverlauf erinnern. Nach 15 Minuten wurde es mir bewusst und es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.Endlich konnte/durfte ich loslassen und ganz im Hier und Jetzt ankommen und die Wunder der Natur genießen. Das war also der Grund, warum ich vor zwei Tagen beim „Monopoly des Lebens“ wieder auf Start gesetzt wurde. Heute hatte…

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    Manchmal fallen wir, um anschließend aufgefangen zu werden.

    Wie bereits berichtet, habe ich am Ende des gestrigen Tages versehentlich online eine Unterkunft genau an dem Ort gebucht, an dem ich wenige Stunden zuvor gestartet war. Da stand ich nun und konnte nicht glauben, dass mir so etwas passieren konnte und mir war schnell klar, dass ich den Weg nicht mehr zurücklaufen würde. Also fragte ich im Café gegenüber der Bushaltestelle, ob es einen Bus zurück nach Viana do Castelo gäbe und der Wirt antwortete mir um 18:00 Uhr. Kurzerhand bestelle ich mir einen Kaffee und warte bis kurz vor 18:00 Uhr, dann stelle ich mich an die Haltestelle auf der anderen Straßenseite. 18:05 Uhr, immer noch kein Bus.…

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    Zur falschen Zeit am falschen Ort?

    Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.Der Camino Portuguese und ich, das scheint nicht zu passen. Gestern Abend bin ich völlig durchnässt in Viano do Castelo angekommen und es hat auch abends nicht aufgehört zu regnen, so dass ich nicht mal irgendwo essen gehen konnte. Obwohl ich wusste, dass ich heute ausschlafen kann, war ich schon kurz nach 6 Uhr wach. Ich wollte weg, weg von hier und wohl auch weg von mir. Ich überlegte, zurück nach Porto zu fahren und aus dem Camino vielleicht einen Städtetrip zu machen. Am späten Vormittag machte ich mich mit meinem Rucksack auf den Weg in die Stadt und hatte bereits…

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    Es graut so grau

    Morgens um 8.30 Uhr irgendwo in Portugal am Atlantik. Es ist grau und ich glaube, das spiegelt mein momentanes Innenleben sehr gut wider. Wie Loriot es jetzt beschreiben würde: Es ist eine Mischung aus Mausgrau, Steingrau, Aschgrau und einem frischen Mittelgrau.Ich hatte eine gute Nacht und mein Wunsch, allein in dem Viererzimmer zu schlafen, ging in Erfüllung. Doch heute Morgen waren wieder diese Zweifel da und wie eingangs beschrieben, schien alles irgendwie grau zu sein. Wieder keine Menschenseele unterwegs und so trottete ich vor mich hin, Schritt für Schritt. Zu meiner Überraschung machte sich die verspannte Plantarsehne am rechten Fuß nur dezent bemerkbar und so konnte ich fast normal laufen.…

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    Der innere Prozess auf dem Camino beginnt

    Am Morgen rebelliert alles in mir und es fällt mir schwer mich zu motivieren. Es scheint, als hätte sich die Schienbeinmuskulatur die Schmerzen von 2019 gemerkt, die mich über zwei Drittel des Camino del Norte begleitet haben. Nach nur einem Tag ist es genau wieder die gleiche Stelle. Gestern Abend hat es wieder angefangen zu schmerzen. 2019 habe ich nie gezweifelt und heute am zweiten Tag stelle ich alles in Frage. Ich laufe um 8:00 Uhr los und schon kurz hinter meiner Unterkunft in Labruge erwartet mich eine wunderschöne Landschaft, die nicht schöner hätte sein können. Ich befinde mich an einem der schönsten Orte, die ich je gesehen habe und…

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    1. Tag

    Der Camino hat mich wieder gerufen. Nachdem ich 2019 bereits auf dem Camino del Norte von Irun nach Santiago unterwegs war, sollte es diesmal entlang der Küste von Porto nach Santiago gehen. Ich startete am Mittwoch, den 27. Oktober in Porto und hatte auch dieses Mal nur einen Rucksack mit ein paar wenigen Dingen dabei. Ein Paar Laufschuhe, ein Paar Flip-Flops, zwei T-Shirts, zwei Paar Socken, zwei Unterhosen, eine kurze Wanderhose, eine Fleecejacke, eine Windjacke, ein Regencape, ein Handtuch, ein Reiseföhn, ein Kulturbeutel, eine Reiseapotheke mit Blasenpflaster, Schmerzsalbe, Tapeverband, Magnesium und ein paar Kleinigkeiten wie Schere, Wäscheklammern, Pilgerausweis und Wanderführer. Insgesamt hatte ich ein Gewicht von 8 Kilogramm, dazu kam…

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    Presseartikel in der Rheinpfalz

    Andreas Fischer hat auf dem Jakobsweg fürs Leben gelernt ! Andreas Fischer hat es gewagt. Er hat sein altes Leben hinter sichgelassen, um auf dem Jakobsweg zu sich selbst zu finden. Über einen imwahrsten Sinne des Wortes steinigen Weg, der ein überraschendes Ende fand. Plötzlich packte ihn jemand an der Schulter. Andreas Fischer drehte sich um. Bevor er etwas sagen konnte, nahm ihn der alte Mann an die Hand und zog ihn mit sich. Ein, zwei Straßen weiter, dann blieb das Väterchen wieder stehen. Es zeigte auf das kleine blaue Schild mit der gelben Muschel und verabschiedete den Landauer wortlos mit einem Schubs in die richtige Richtung: zum Beginn des…